Es war einmal eine Idee…Köln 2005

Gemessen am Leben einer Buche ist unsere Vereinsgeschichte noch recht jung. Doch sind wir alle für die gewachsenen „Vereinsringe“ der letzten fast 20 Jahre von Herzen dankbar. Im Laufe all der Jahre fanden sich nicht nur Tausende von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit uns in der Natur ein, sondern auch eine Vielzahl von wunderbaren, naturpädagogisch versierten Kollegen und Kolleginnen, welche das Erscheinungsbild des Querwaldein e.V. mit ihrem Wirken entscheidend mitprägten. Bezogen auf einen Wald, bestand der Verein von Anfang an aus einem Konglomerat von Pionierpflanzen, welche mit Ihrer Freude und Begeisterung zur Natur und der achtsamen und liebevollen Arbeit mit Menschen ganz eigene Pfade einschlugen. Somit entstand -mitten in einer Millionen Stadt- ein für sich selbstständig und innovativ agierender Verein für Natur- und Umweltbildung.

Doch schauen wir einmal zurück. Die ersten Vereinsbucheckern, um bei der Buche zu bleiben, fanden Kontakt zu einem fruchtbarem Boden bereits zum Ende der gemeinsamen Studienzeit der beiden Gründer Marcel Hövelmann und Stephan Weinand. Nach und nach gelang es mithilfe dieses guten Bodens zarte Wurzeln wachsen zu lassen, um ersten Ideen ein gutes Zuhause zu geben. Es begann vor allem mit einer genaueren Kartierung der Kölner Grünflächen und deren Anbindung an das ÖPNV Netz. Denn hier zeigte sich, dass die Stadt am Rhein eine ganz gute Ausgangsmöglichkeit für ein kreatives und neues Umweltbildungskonzeptes bot. Und Tatsache war, dass in Köln zwar Umweltbildung betrieben wurde, jedoch nur an wenigen ausgewählten Standorten, was zum Teil lange Anreisen für Teilnehmende mit sich brachte. Unter dem sich formenden Motto „Natur- und Umweltbildung haustürnah und für alle“ sollte den zukünftigen Teilnehmer*innen ein neues und möglichst leichtes Naturverbinden möglich sein.

 

 

*Im September 2005 formte sich der erster Wachstumsring der damaligen GbR und dem späteren Verein. Dieser ging zeitlich einher mit der Familienbildung eines Gründers und der sich nun noch deutlicher offenbarenden Naturentfremdung von Kindern und Jugendlichen im urbanen Raum. Somit kombinierten sich von Anfang an eigene Lebensansprüche- und wünsche mit dem sich neu formenden Konzept der Natur- und Umweltbildungsidee. Beschränkten sich zu Beginn die Zielgruppen noch auf Familien, Kleinkinder und Angebote für Geburtstage, erweiterten sich die pädagogischen Ausrichtungen schnell um Kitas, Schulklassen sowie Naturexpedition in und um Köln.

Bereits von Anfang an fanden sich im Verein sehr unterschiedliche berufliche Hintergründe und Qualifikationen: Geograph*innen, Biolog*innen, Pädagog*innen und quereinsteigende Naturexpert*innen hatten und haben viele Möglichkeiten, sich im wachsenden Vereinskonstrukt des Querwaldein e.V. auszuleben. Das „Quer“ in unserem Vereinsnamen war von Anfang an eine Art Flamme, welche uns ermöglichte frei und neu auf unseren Arbeitsbereich zu schauen. Dank unseres Namens und der persönlichen Verbindung webten und verweben wir bis heute interdisziplinär, naturverbunden und im Kontakt mit naturverbundenen Traditionen unsere urbane Naturerlebnispädagogik.

 

 

Mit den Jahren des Erwachsens kamen und gingen Kollegen und Kolleginnen. Mit Vielen besteht bis heute eine herzliche Verbindung.  Und dankbarerweise fanden einige ihr kreatives und wirkendes Zuhause im Verein, um diesen lebendig und voller Freude mit zu gestalten. Neue Ringe wuchsen mal langsam und mal schnell. Mit all den Jahren fand der Querwaldein e.V. mehr und mehr seinen ganz eigenen Pfad.

 

 

Heute schauen wir zurück auf all die Lebensringe, all die wunderbaren Momente in der Natur, mit Gruppen, mit unserem Team und vor allem mit einer wachsenden Verbindung zur Natur. Zum Teil staunend, zum Teil ehrfürchtig, zum Teil lachend und voll allem in tiefer Dankbarkeit.

Freudig schauen wir auf den nun langsamen Wachstum der Buche bzw. des Vereins, welcher gute Wurzeln für seinen sicheren und zukunftsfähigen Stand im Mutterboden bilden konnte.

 

Stephan Weinand als Geschichtenschreiber